Dienstag, 10. Juni 2014

Veilchen im Garten


Gefahren lauern in jedem Garten. Im Internet lassen sich unendlich viele Listen finden: Sicher arbeiten im Garten, der kindersichere Garten, Gefahren für Kanninchen und so weiter. An Pfingsten machte unsere kurze Kleingärtnerin die Bekanntschaft mit einer Gefahr, die wir bisher noch auf keiner Liste entdeckt hatten: wild gewordene Gartenzwerge, was ihr das erste Veilchen bescherte. 


Per se sind die Zwerge natürlich nur eine Gefahr aus Sicht der Ästhetik. Zu Dynamite werden sie erst in folgender Kombination: Hitzetag, überdrehtes Spiel, temperamentvolle Schwester mit zielsicherem Wurf. Gut, wenn die Tube Arnika-Salbe griffbereit ist. 





Mittwoch, 21. Mai 2014

Himmlischer Rhabarberkuchen



Rhabarber wächst nicht bei uns im Garten  aber bei lieben Freunden. Und von ihnen erhielten wir kürzlich einige Stengel, die wir gleich zu einem leckeren Kuchen (Rezept: Äpfel durch Rhabarber ersetzen) verarbeiteten. Der Kuchen schmeckte uns so gut, dass wir gleich mehr über Rhabarber erfahren wollten...

Wikipedia lieferte uns die eine oder andere Überraschung. Wer hätte das gedacht: Rhabarber stammt aus dem Himalaja. Im 16. Jahrhundert wurde er auch in Russland angebaut und schaffte es im 18. Jahrhundert in andere Teile Europas. Seiner Herkunft verdankt er wohl auch seinen Namen: Rheum rhabarbarum stammt vom mittellateinischen Wort rheu barbarum und bedeutet "fremdländische Wurzel".

Der Rhabarber wächst am besten in mittelschweren, tiefgründigen und gut wasserhaltenden Böden mit einem pH-Wert zwischen 5.6 und 7.2. Seine Ansprüche ans Klima sind bescheiden, er hat jedoch einen recht hohen Wasserbedarf. Eine Rhabarber-Kultur dauert meistens fünf bis sechs Jahre. Danach sollte eine Pause von sieben Jahren eingehalten werden. Im Herbst sterben jeweils die oberirdischen Teile ab. Die Ruhepause beginnt im August und September. Im Frühjahr treibt er mit unterirdischen Knospen wieder aus. Für die Blütenbildung ist ein Kältereiz (Vernalisation) nötig, der Temperaturen unter 10° C für eine Dauer von 12 bis 16 Wochen erfordert.

Die bekanntesten Zubereitungen sind Konfitüre und Kompott sowie Kuchen. Daher gilt der Rhabarber gemeinhin als Obst, obwohl er eigentlich zu den Gemüsen zählt. Sein Geschmack ist erfrischend, pikant-säuerlich und sein Kaloriengehalt gering.

Sonntag, 18. Mai 2014

Schwarze Krim


Gestern traf die Schwarze Krim (Noire de crimée) ein. Liebe Leute brachten uns Tomatensetzlinge aus Südfrankreich vorbei. Die Schwarze Krim gilt als einzigartig und eigenwillig: Die dunkelroten bis schwärzlichen Früchte würden weder Transport noch Lagerung vertragen. Ihren unglaublich reichen Geschmack offenbare sie nur denjenigen, die sie ganz frisch geniessen, heisst es. 

Der geeignete Standort für die Tomatenpflanzen ist rasch gefunden: Der Südbalkon unserer Stadtwohnung. Denn Tomaten brauchen Sonne und Wärme. Unter einem Dachvorsprung stehen die Tomaten im Regenschatten. Das Laub bleibt trocken und die Pilzerkrankungen fern. Wände speichern zudem Wärme und heizen den Tomaten bis in die Nachtstunden zusätzlich ein.

Auf den Seiten der bayerischen Gartenakademie informieren wir uns, was Tomaten im Topf brauchen. Wir wählen einen hellen Kunststofftopf mit einem Durchmesser von 40 cm, obwohl 30 cm auch reichen würden. Optisch bevorzugen wir ja dunkle Terracotta-Töpfe. In der Sonne heizen sich dunkle Töpfe jedoch zu stark auf und das Wasser verdunstet aus dem porösen Ton heraus. Wir besorgen uns Bio-Gemüseerde und lesen, dass wir ab der zweiten Woche nach dem Eintopfen regelmässig mit Flüssigdünger nachdüngen sollen. Tomaten gehören zu den stark zehrenden Pflanzen, also zwei Mal pro Woche.


Zuunterst in den Topf legen wir ein FlowerPad als Nässeschutz für die Pflanzen. FlowerPads verhindern Staunässe, Nährstoffverlust und somit Fäulnis durch übermässiges Giessen. Gemäss Hersteller erübrigt sich durch die FlowerPads auch eine Drainageschicht. Wir legen dennoch eine mit Blähton. Eine Drainageschicht in Töpfen kontrolliert den Wasserhaushalt und schützt auch vor Fäulnis. Die Setzlinge pflanzen wir tiefer als im Anzuchttopf, so dass die ersten Laubblätter gerade noch aus der Erde schauen. Denn so bilden die Pflanzen zusätzliche Wurzeln.


Neben der Schwarzen Krim setzen wir weitere Tomatenpflanzen aus der Provence: Fernova, Olympe, Saint Pierre.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Deutlich zu warm

Im April war es meistens schön  und wie bereits im Januar, Februar und März deutlich zu warm. Das macht Freude im Mai. Einziger Wermutstropfen: Wo letztes Jahr noch sechshundertvier Tulpen blühten, stehen anfangs Mai nur noch deren Stengel herum. Ansonsten können wir dem herrlichen Frühling nur Gutes abgewinnen. 

Die kurze Kleingärtnerin erntete schon die ersten Minzen und wünscht sich eine Limo


Die beiden blühenden Salbei-Pflanzen "Honigmelonen" und "Pfirsich" bringen bereits Farbe ins Kräuterbeet. 


Die Rosen haben wir diesen Frühling stark zurück geschnitten und mit einer Brennnessel-/Schachtelhalm-Kombi und Fenicur von Andermattt gestärkt. Den ersten Blattläusen stellten wir in der gleichen Woche eine Armada Marienkäfer gegenüber. Ein paar Tage später waren keine Läuse mehr auszumachen, dafür umso schönere Blütenknospen, die hoffentlich bald den Platz der Tulpen einnehmen. 


An das Düngen der Erdbeerpflanzen haben wir diesen Frühling nicht gedacht. Gedeihen tun sie aber dennoch und wie. 


Auch die Neuankömmlinge "Heidelbeere" und "Himbeere" blühen bereits und lassen auf einen beerenreichen Sommer hoffen.


Der Pflaumenbaum mit seinen vielen kleinen Früchten weckt bereits die Vorfreude auf eine ertragreiche Ernte.


Und dann sind da auch die zahlreichen Frühlingsblühter, die uns noch immer dankbar an unsere Vor-Pächterin erinnern:

Das "Stiefmütterchen" fühlt sich bei uns so wohl, dass sie bald den "Unkraut"-Status erreicht.

Tränendes Herz



Diese "Vergiss mein nicht"-Pflanze hat sich die kurze Kleingärtnerin auf dem  Markt gekauft,
weil es doch Omas Lieblingsblume ist. 
Anemone sylvestris

Mittwoch, 19. März 2014

Offensiv in defensiver Absicht

Das Paraffinöl verklebt die Atemöffnungen. Ein zäher Film erstreckt sich über den Körper. Die Blattlaus erstickt. Auch die überwinterten Blattlaus-Eier schaffen es nicht in den Frühling, so unser Plan. Emotionslos besorgten wir uns kürzlich Promanal Neu sowie das Sprühgerät Garden Star 3, beides bei biogarten.ch. Zu sehr litten wir letztes Jahr unter dem Blattlausbefall. Während Wochen konnten wir uns nicht unter den Pflaumenbaum setzen, denn die Blattläuse liessen es regnen. An einem wolkenverhangenen Tag spritzten wir unsere Bäume (Pflaumen, Apfel). Der Zeitpunkt war perfekt.


Die Knospen schwellten, die ersten hatten Mausohrstadium erreicht. Das reine Paraffinöl enthält keine weiteren insektizide Zusätze, schont Bienen und Raubmilben. Auch wenn wir dieses Jahr mehr als Marienkäfer gegen Blattläuse einsetzen, soll unser Kleingarten ein Biogarten bleiben. Wie erfolgreich wir mit dieser Massnahme sein werden, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Update folgt.

Blühender Pflaumenbaum "Reneclaude" 2013


Sonntag, 18. August 2013

Ich kann backen!

Ich bin eine seltene Spezies: 32 Jahre, weiblich und kann nicht kochen. Erst kürzlich erlebte ich den absoluten Tiefpunkt in der Küche, als beim Aufback-Pizza-Machen Flammen aus dem Backofen züngelten. 

Das Kochen hat mir noch nie Spass bereitet. Zudem habe ich seit mehr als 11 Jahren einen Über-Koch an meiner Seite, der seiner Leidenschaft noch so gerne nachgeht. So alle fünf Jahren überfällt mich dann doch der Wunsch, etwas sinnvolles in der Küche herzustellen. So geschah es gestern. Denn die ersten Früchte unseres Pflaumenbaumes sind reif und sehr, sehr lecker. 

Bei chefkoch.de fand ich ein Rezept für Pflaumenkuchen. Zum Teig gab ich noch ein halbes Natur-Joghurt hinzu und über die Pflaumen des fertigen Kuchen streute ich Zimt. Das Resultat war ansehnlich und mundete. Eine Überraschung für die ganze Familie: Ich kann backen! Und ich werde mich wohl künftig öfters in die Küche verirren. 




Sonntag, 28. Juli 2013

Und täglich grüsst der Blumenstrauss



Die kurze Kleingärtnerin erntet, was sie im Frühling gesät hat. Auf einem 1.5 x 1.5 Meter grossen Beet hatte sie im April Samen einer Schnittblumenmischung verteilt. Den ganzen Juli hindurch stellten wir nun Blumensträusse zusammen. Die Aussicht morgens von einem Blumenstrauss gegrüsst zu werden, war mit ein Grund, weshalb wir uns letztes Jahr für einen Kleingarten entschieden haben.



Mittwoch, 17. Juli 2013

Im Garten auf 1 '644 m ü. M.


Das letzte Wochenende verbrachten wir auf der Ebenalp (Video). Die Ebenalp ist das nördliche Ende des Alpsteins, der zu den Appenzeller Alpen gehört.


Sie befindet sich auf 1'644 Meter über Meer. Hier blühen etwa die Hälfte der in der Schweiz bekannten Blumen. Viele dieser Pflanzen sind vom Aussterben bedroht und deshalb geschützt.

Von Wasserauen fuhren wir mit der Seilbahn auf die Ebenalp. 


Unser erstes Ziel war das Gasthaus Aescher (Video) unterhalb der Ebenalp.


Es befindet sich nur 20 Minuten entfernt, der Weg dort hin hat jedoch viel zu bieten. 


Im Sommer ist die Ebenalp Mekka für Gleitschirmflieger und die Starts erfolgen im Minutentakt.


Am Wegrand entdeckten wir herrlich duftender Bergthymian.


Unser Weg führte durch eine Höhle, die zu den drei Höhlen des Wildkirchli gehört. 


Das Gasthaus Aescher auf 1'454 Meter über Meer wurde unter einem steilen Felsabsturz an den Fels gebaut. Die Bergkulisse gegenüber versetzt in Staunen.


Zurück auf der Ebenalp streifte ich zuerst ausgiebig durch den Alpgarten.



Akeleiblättrige Wiesenraute 

Edelweiss

Berg-Flockenblume

Gelber Eisenhut

Berg-Hauswurz

Weidenblättriges Rindsauge


Anemone "Altmannen"

Alpen-Sonnenröschen und Alpen-Wundklee

Schwalbenwurz-Enzian

Wald-Weidenröschen

Schnittlauch

Knabenkraut Orchis

Lanzenfarn

Narzissenblütiges Wildröschen
Rote Waldnelke


Roter Fingerhut

Türkenbund-Lilie


Feuerlilie



"Musig" verlieh dem Tag einen heimatlichen Ausklang und lockte die kleine kurze Kleingärtnerin im Pyjama zurück in die Gaststube, was uns kurz einen Schrecken einjagte.  





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